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Das Zwergkaninchen

Das Zwergkaninchen, oft auch als Zwerghase bezeichnet, erfreut sich als Klein-Haustier besonders bei Kindern großer Beliebtheit. Aber auch Erwachsene können den kuschligen Langohren mit ihren großen Knopfaugen kaum widerstehen.


 
Geschichte
Kaninchenkrankheiten
Kaninchenzucht
Kaninchenrassen
 Haltung
Ausstattung
Ernährung
Pflege

Geschichte des Kaninchens allgemein:

Unsere Kaninchen und auch die Zwergkaninchen stammen alle von den Wildkaninchen ab. Die zoologische Ordnung der Hasentiere (Lagomorpha) teilt man in zwei Familien ein, die Pfeifhasen (Ochotonidae) mit 15 Arten und die Hasenartigen (Leporidae), unter deren 45 Arten auch der Europäische Feldhase (Lepus europaeus), das Europäische Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) und alle davon abstammenden Hauskaninchen fallen.

Schon ca. 100 Jahre vor Christus hielten sich die Römer als Fleischlieferanten Kaninchen in großen Freigehegen. In französischen Klostern wurden wahrscheinlich die ersten zahmen Kaninchen gehalten (ca. 1000 n. Chr.), da das Fleisch der Jungtiere auch als Fastenspeise erlaubt war. Die ersten Kaninchen in Deutschland gab es ca. im 12.Jahrhundert. Die Kaninchen wurden möglichst groß gezüchtet, um viel Fleisch und Fell zu erzielen.

Durch den sich ausweitenden Handelsverkehr gelangten die Nachkommen der europäischen Kaninchen nach Asien und auch über die Meere nach Australien und Amerika. Leider wurden die Kaninchen in Australien zu einer großen Landplage, da dort die natürlichen Feinde fehlten. Selbst errichtete Zäune, um die Schafsweiden zu schützen, erwiesen sich als sinnlos. Versuche, Kaninchen mit einem Virus zu infizieren, wurden im Sommer 1951 unternommen. Eingefangenen Tieren wurde infektiöser Eiter auf die Bindehaut gestrichen oder sie wurden mit einem gelösten Viruspräparat infiziert und dann wieder in die Freiheit entlassen. Somit war die schreckliche Krankheit Myxomatose geboren, die heute noch über Moskitos, Mücken, Stechfliegen, Flöhe, Milben und Läuse auf unsere Kaninchen übertragen werden kann. In einem Jahr „schaffte“ man es, Neusüdwales und Queensland von den Wildkaninchen zu „befreien“ und den Bestand der anderen Staaten um 90% zu reduzieren. Durch die Myxomatose kam es zwar zu einem Massensterben, aber Gott sei Dank wurden die Wildkaninchen in Australien nicht ausgerottet. Dort hatten sich bereits seuchenfeste Stämme gebildet.

Das Angora-Kaninchen ist seit 1723 bekannt. 1750 tauchten die ersten Hellen Groß-Silberkaninchen auf. Unsere Kleinform des Kaninchens entstand erst in diesem Jahrhundert. Die Entwicklung begann mit dem Hermelin-Kaninchen, das 1884 in England bekannt wurde. Hermelinkaninchen sind seit 1918 in Deutschland heimisch und von hier aus fanden sie den Weg in die Schweiz und nach Österreich. 

Unser heutiges Zwergkaninchen kommt ursprünglich aus Holland. Hier legte 1938 der Schmied Hoefmann den Grundstein dieser Form des Kaninchens mit einer Mischung aus einem Hermelin und einem Wildkaninchen. Im gleichen Jahr wurden die ersten Farbenzwerge auf einer Großschau im niederländischen Haarlem vorgestellt. Diese Zucht mußte 1945 wegen der Folgen des Krieges, neu begonnen werden.
 

Ist das Kaninchen ein Nagetier?

Nein! Viele bezeichnen die Kaninchen als Nagetier, dies ist aber falsch, denn die Kaninchen gehören zu den Hasenartigen. Es gibt zwar folgende Gemeinsamkeiten mit den Nagetieren: die nachwachsenden Schneidezähne, die Lücke vor den Backenzähnen und wie die meisten Nagetiere kommen auch die Jungen der Kaninchen nackt zur Welt. Das wichtigste Merkmal, das die Hasenartigen von den Nagetieren unterscheidet, ist ein kleines Zahnpaar (die Stiftzähne), welches dicht hinter den Schneidezähnen sitzt und bei den „echten“ Nagetieren fehlt. Wegen dieser Stiftzähne wurden die Hasentiere früher Doppelzähner genannt und man steckte sie in eine abweichende Gruppe der Nager. Erst Anfang dieses Jahrhunderts wurden die Hasenartigen einer eigenen zoologischen Ordnung zugeteilt.

Steckbrief
 

Gewicht1,1 – 1,8 kg, je nach Rasse. 
Zwergwidder sind etwas schwerer (bis 2,0 kg)
FarbenZwergkaninchen gibt es in allen denkbaren Farben. Je nach Rasse sind eine oder mehrere bestimmte Farben erwünscht bzw. erlaubt.
Lebenserwartung7 – 10 Jahre 
Körpertemperatur38 – 39,5 Grad C
GeschlechtsreifeEtwa mit 12 Wochen, wobei es natürlich auch "Frühreife" gibt, die sich schon mit 8 Wochen für das andere Geschlecht interessieren.
WurfstärkeMeist 3- 6 Jungtiere
Tragezeitetwa 30 Tage
 
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Copyright 04/2003 © Tierwissen.de
Text: Nike und Kim  Fotos: Nike und Kim
Layout: Chaweradsign



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