Gesellschafter für Pferde

Das Pferd ist als Herdentier besonders auf die Anwesenheit und den Kontakt zu Artgenossen angewiesen. Bei Einzelhaltung, aber auch bei Gruppenhaltung, die den Pferden nicht genügend Möglichkeit zum Sicht- und Berührungskontakt geben, besteht erhöhte Gefahr von Verhaltensstörungen, wie z.B. Weben oder Koppen.

Ponies sollten nicht als "Gesellschafter" degradiert werden. Sie sind Pferde wie jedes Grosse auch und haben die gleichen Ansprüche (bis auf Raum und Futter)!!


Obwohl wir hier einige Möglichkeiten der Vergesellschaftung mit Pferden aufzeigen, sollte bedacht werden:

Ein Pferd ist immmer noch der beste Gesellschafter für ein Pferd!


Allein lebende Pferde suchen verstärkt Kontakt zu Menschen, Hunden oder Katzen, der aber naturgemäß nur einen bedingten Ersatz für fehlende Artgenossen sein kann.

Man tut diesen Pferden einen großen Gefallen, wenn man ihnen Gesellschafter gibt, mit denen sie die Box teilen. Hier eignen sich besonders Esel und Ziegen, Schafe weniger, da sie zu ängstlich sind.

Mehrere Gesellschafter in einer Box irritieren allerdings das Pferd und erfüllen nicht ihren Zweck.

Sicherlich wünscht man vielen Pferden Gesellschafter in der Box, jedoch darf dabei nicht übersehen werden, daß auch sie entsprechende Aufmerksamkeit und Pflege benötigen, um ihren Dienst erfüllen zu können.

Auch muss bedacht werden, dass durch die Vergesellschaftung mit einer zweiten Tierart erweiterte Veränderung an Stallung und Ausläufen nötig machen kann. Eine Ziege zum Beispiel ist ein richtiger Ausbrecherkönig und kaum ein Zaun kann sie zurück halten. [2]



Esel als Gesellschafter für's Pferd

Esel sind von Natur aus ruhige, verträgliche und genügsame Tiere. Ein Esel wird auch während der Weideperiode gerne einer Gruppe Jungpferde zugesellt, um hier als "ruhendes Element" zu wirken.

Wenn es regnet, sollten Esel möglichst einen trockenen Unterstand, eingedeckt oder gleich eingestallt werden, da sie nicht über genügend Fett im Fell verfügen, somit ihr Fell nicht wasserabweisend genug ist. Es besteht ansonsten ständig die Gefahr einer Unterkühlung. Eine Lungenentzündung kann die Folge sein! [2] Da Esel, wenn sie mit einem Pferd zusammenstehen, bei Regen nicht von alleine in den Stall gehen (wenn das Pferd es nicht tut), muss man dann beide um des Esels Willen einsperren.

Esel zeigen ein sehr aggressives Sexualverhalten!! Die Stuten wehren sich vehement und die Hengste haben sich deshalb angewöhnt die Stute stundenlan zu jagen, damit sie zur Paarung kommen.

Ausserdem können Hengste insbesondere durch das Schreien gegenüber Stuten sehr lästig sein.

Esel sind auch mit etwa drei Jahren zuchtreif, die Trächtigkeit dauert aber 11 1/2 bis 13 Monate.

Eselfohlen gehören wohl zu den hübschesten Tierkindern. Leider wachsen sie sehr schnell heran.



Wenn auch Esel und Pferde sich im Grunde ähneln, gibt es doch gravierende Unterschiede im Verhalten. Ein Pferd neigt als Fluchttier bei Gefahr vor dieser erst einmal weg zu rennen. Dieses ist sein Schutzmechanismus. Ein Esel kann aufgrund seiner kurzen Beine weder schnell, noch sehr lange einer Gefahr oder einem Angreifer davon rennen. Aus diesem Grunde muss er sich auf seinen anderen Instinkt verlassen. Dieser wird ihm manchmal als „Sturheit“ angekreidet – ist aber nichts anderes als seine Möglichkeit mit Gefahren fertig zu werden. Er bleibt scheinbar ruhig und überlegt „Was kann ich tun????“. Esel beobachten und ziehen ihre Schlüsse daraus. Nicht selten bedient er sich dann anschließend seiner einzigen Waffen, seinem Gebiss – und seinen sehr flinken Hinterbeinen. [2]

„I-AAAAhhhhhh“ dieser Schrei geht durch Mark und Bein. Man hört das Schreien kilometerweit. Hat man Esel und Pferd vergesellschaftet, bilden diese beide eine Einheit, auch wenn es auf zu einem kleinen Ausritt gehen soll. Ähnlich wie das Pferd welches beim verlassen des Hofes nach seinen Artgenossen wiehert – ruft der Esel nach seiner Herde, in diesem Fall seinem Weidekumpel. In diesem Fall gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder man nimmt seinen Esel als Handesel mit (was natürlich wiederum einiges an Training voraussetzt) oder man hat Glück und wohnt meilenweit von anderen entfernt so dass sein Schreien niemanden stören kann. Das meiste Glück haben jene, wo sich der Esel damit abfindet, ab und zu mal kurz alleine gelassen zu werden. Da aber Tiere ihre eigene Persönlichkeit besitzen, kann man dieses nicht gleich bei der Anschaffung eines Esel als Weidekumpel für sein Pferd mit einplanen.[2]

Eine weitere Besonderheit welche viele Eselfreunde beobachten können ist, die meisten Esel mögen keine Hunde. Es gibt hier verschiedene Thesen, eine welche am weitläufigsten verbreitet ist wird auf den natürlichen Feind des Esel zurück geführt – dem Wolf. Als Uran des Wolfes, nimmt der Hund somit diese Feindbild Funktion ein.[2]

Der Esel liebt ausgesprochen hartes Futter (Schilf, Disteln), seine Fettreserven speichert er in Form von Fett im Nackenbereich, welcher sehr stark anwachsen kann.


Pferde und Esel kann man nur bedingt zusammen auf die Wiese stellen, da sie leichtfuttriger als Pferde sind, und schneller zur Hufrehe oder Stoffwechselproblemen neigen. Außerdem vertragen sie kein Kraftfutter – Pferd und Esel sollten somit bei der Fütterung separiert werden können.[2]



Die Hufpflege wird oft leider sehr vernachlässigt. Beim Ausschneiden der Hufe ist daran zu denken, daß der Esel natürlicherweise einen Bockhuf besitzt, der zur Erhaltung der normalen Beinstellung dient.
Pferde haben in sehr trockenen Sommern nicht selten spröde, trockene Hufe (Sprichwörtliche eingezogene Weidehufe), während in dieser Zeit Esel so feste gute Hufe besitzen das kein Stein hinein drückt. So mancher Hufpfleger ist hier schon verzweifelt. Wenn die Witterung wechselt, mit Regen und Morgentau auf den Weiden, ändert sich bei beiden die Hufkonsistenz. Pferdehufe werden wieder geschmeidig, aber Eselhufe werden matschig und neigen jetzt zum eintreten von Fremdkörpern oder Hufgeschwüren.[2]

Zur Gefahrenquelle als Gesellschafter für Pferde werden Esel, wenn sie von Lungenwürmern befallen sind. Oft erkranken sie selbst daran nicht. Man hört allerdings ab und zu ein kurz angestoßenes Husten. Werden die Lungenwürmer auf Pferde übertragen, können diese schwer mit Fieber, Husten und Lungenentzündung erkranken.[2]


Bevor man also einen Esel zu seinem Pferd gesellt, sollte man unbedingt Kotproben der Esel auf den Gehalt von Lungenwürmern untersuchen lassen. Erst bei negativem Ausgang dieser Untersuchung darf der Esel Kontakt zu den Pferden bekommen.


Wenn jedoch ein Esel ständig unter Tierärztlichen Beobachtung und Versorgung steht, wird er kaum von Lungenwürmern befallen sein und somit keine Gefahr für das Pferd darstellen.