Der Umgang der Menschen untereinander erfolgt vor allem in der Fähigkeit, sich durch die Sprache zu verständigen. Vielen Tierarten werden inzwischen ähnliche Möglichkeiten zugesprochen. |
Ohne Grund wiehert kein Pferd oder steht brummelnd auf der Wiese. Lautäußerungen beim Pferd sind zumeist situationsabhängig. Dies lässt erklären, warum Pferde die in den Weiten der Steppen oder Sümpfen leben, weitaus seltener wiehern als Pferde, die ihren Lebensraum in dichten Wäldern gefunden haben. Wenn man sich häufig sieht – hat man sich weniger zu erzählen, denn wiehern dient hier als reine Kontaktaufnahme zwischen den Pferden. In weitsichtigen Gebieten können Pferde sich aus weiter Entfernung sehen und so in Kontakt treten. Im Schutz der Bäume jedoch, hilft nur ein kurzes wiehern als „Hallo – ist hier noch wer?“ und ein warten auf ein wiehern als Antwort.
Die Lautäußerungen die ein Pferd von sich geben kann, können recht unterschiedlich sein. Das kommt auf die Stimmung, das Geschlecht, das Alter sowie das Wohlbefinden des jeweiligen Pferdes an.
Als ersten hörbaren Kontakt zwischen zwei Pferden wird es zwischen einer Stute und ihrem Fohlen geben. Das Fohlen erkennt seine Mutter nicht nur am Aussehen oder ihrem Geruch, sondern auch an ihrer Stimme. Hier ist also die Prägungsphase des Fohlens auf seine Mutter sehr wichtig, damit es lernt, seine Mutter auch am Wiehern in der großen Herde herauszufinden. Ein Verlieren seiner Mutter könnte für das Kleine den sicheren Tod bedeuten. |
Bei jungen Pferden ändert sich, ähnlich wie beim Menschen, im Laufe der Zeit die Stimmlage. Zuerst haben sie eine schrille Fohlenstimme die weit hörbar ist. Ungefähr ab dem zweiten Lebensjahr fängt sie langsam an sich zu verändern und hat spätestens im dritten Lebensjahr ihre endgültige Stimmlage erreicht. Männliche Pferde verändern ihre Stimmen stärker als weibliche Pferde. Eine Ausnahme bilden hier Wallache, die zumeist recht früh kastriert werden. Hier weichen die Stimmlagen nicht groß von denen der Stuten ab und in seltenen Fällen hört sich ein Wiehern eines Wallaches noch eine Nuance heller an.
Hengste müssen sich gegen andere Hengste im Kampf behaupten um ihre Herde zu behalten. Sehen Sie einen Hengst, stoßen Sie einen energischen, klaren metallisch klingenden Warnschrei als wiehern aus. Lässt sich der Rivale nicht einschüchtern, ist ein Kampf unumgänglich. |
Hengste die jedoch eine Stute erblicken, versuchen ihre Aufmerksamkeit mit tiefen Grunz- oder Schnorchellauten zu erwerben. Eine Stute wird ihn mit leisen quieken begrüßen wenn sie Rossig ist. |
Wiehern ist nicht nur ein Zeichen zur Kontaktaufnahme, sondern kann auch aus völlig anderen Gründen erfolgen. Ein Pferd welches während der üblichen Fütterungszeiten noch im Paddock steht, wird seinen Unmut mit lautem Wiehern äußern. Wenn es um Futter geht, kann auch schon mal ein Wiehern in Erwartung des Futters erfolgen.
Jedes Wiehern hört sich anders an, mal lang, mal kurz, mal schrill, mal brüllend, je nachdem wie das Pferd meint reagieren zu müssen. |
Pferde können auch ihre Freude mit Lauten äußern.
Es gibt quasi keinen Grund warum ein Pferd nicht brummeln sollte ;-) |
Schnauben von Pferden in freier Wildbahn und ihrer Artgenossen beim Menschen können unter Umständen völlig andere Gründe besitzen. |