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Erdmännchen
(Suricata suricatta oder Surikate)

Erdmännchen sind Säugetiere und gehören zur Familie der Mangusten (Herpestidae). 
Obwohl dies fälschlicherweise oft vermutet wird, sind Erdmännchen weder mit Affen noch mit Nagetieren verwandt. Erdmännchen sind auch als Surikaten bekannt.

Erdmännchen haben diesen Namen erhalten, da sie nach Menschenart oft auf zwei Beinen steht, um die Umgebung zu beobachten.

Vorkommen

Erdmännchen leben in den Steppen und offenen trockenen Ebenen von Südafrika, Angola und Botswana. Waldiges und bergiges Gelände meiden die Tiere, weil sich dort Feinde besser verbergen können. Bei uns kann man in den meisten Zoos kleine Kolonien der possierlichen Tiere besichtigen.

Aussehen

Im Verhältnis zur Körperlänge des Erdmännchens von ca. 25 bis 35 cm ist ihre Schwanzlänge von etwa 25 cm beachtlich. Die ca. 800 – 1.000 Gramm schweren Tierchen haben ein graubraunes Fell, welches auf dem Rücken durch 8 bis 10 dunkle Querstreifen gezeichnet ist. Kopf, Hals und Bauch sind hell, beige oder gräulich gefärbt.  Die Fellfarbe ist, je nach Unterart, grau, beige oder hellbraun

Die wachsamen scharfsichtigen Augen sind von dunklen Ringen umgeben. Die Nase verläuft spitz. Die Ohren und manchmal die Schwanzspitzen oder auch die Pfötchen sind schwarz gefärbt. 

Der dünne Schwanz ist mit kurzen Haaren bedeckt, ebenso wie auch das gesamte Fell glatt und kurzhaarig ist. Die Ohren können verschlossen werden, so dass beim Scharren kein Sand hinein gerät. 

Das Gebiss der Erdmännchen besteht aus 40 Zähnen mit kleinen Eck- und Vorbackenzähnen und großen Backenzähnen.

Lebensweise

Die geselligen Erdmännchen leben in Kolonien von etwa 10 bis 30 Tieren. Ihre Bauten werden nur selten von ihnen selbst angelegt, obwohl die je 4 Krallen der Tiere kräftig genug hierzu wären. Meist werden leer stehende Höhlen, z.B. von Erdhörnchen, besetzt. 

Der Bau besteht aus bis zu drei Meter tiefen miteinander verbundenen Höhlen mit bis zu 90 Ausgängen. Das gesamte Höhlensystem erstreckt sich auf eine Fläche von oft mehreren 100 Quadratmetern. Die Erdmännchen halten sich ständig im Umfeld ihres Baus auf, um bei Drohen einer Gefahr schnell in den weit verzweigten Höhlen verschwinden zu können. 


Erdmännchen beim Graben 2007 © Foto: ChaweraErdmännchen beim Graben 2007 © Foto: Chawera
Erdmännchen beim Graben 2007 © Foto: ChaweraErdmännchen beim Graben 2007 © Foto: Chawera

Sie haben viele Feinde und deshalb hat immer ein Tier die Aufgabe, die Umgebung zu bewachen. Hierzu setzen sich die mungo-verwandten Erdmännchen auf die Hinterfüße und richten sich auf, während die Vorderfüße schlaff am Bauch anliegen. So können sie den Horizont mit ihren scharfen Augen besser absuchen. Bei drohender Gefahr, zum Beispiel einem Raubvogel, stoßen sie einen schrillen Warnschrei aus und alle Koloniemitglieder verschwinden schnell im Bau. Um kurzfristig die Umgebung noch besser sichern zu können, richten sich die Wachposten manchmal ganz auf ihre vier Hinterzehen auf. Hierbei wird auch der lange Schwanz als Balance genutzt und die Tiere stützen sich damit am Boden ab. Raubvögel, Schlangen, Wildkatzen und Schakale sind die Hauptfeinde der Surikaten.

Außer dem Warnschrei kommunizieren Erdmännchen auch sonst untereinander. Sie „unterhalten“ sich schnatternd und „fauchen“ Feinde an.


 

Erdmännchen sind tagaktiv und machen es sich gerne bei einem Sonnenbad in der Nähe des Baus gemütlich, wenn sie nicht gerade auf Nahrungssuche sind. 

Die wärmeliebenden Tiere kuscheln sich nachts eng aneinander (auch mal übereinander) und halten ebenfalls tagsüber gerne Körperkontakt zueinander.

Erdmännchen sind sehr saubere Tiere, die sich ständig putzen. Sie haben einen festen Platz, wo alle Tiere ihren Kot absetzen.

Fortpflanzung

Mit einem Alter von 1 Jahr werden Erdmännchen geschlechtsreif. Ein Wurf besteht aus zwei bis fünf Jungtieren, die nach einer Tragezeit von 10 bis 11 Wochen das Licht der Welt erblicken. Geburten erfolgen in den Monaten von Oktober bis April. Die Säugezeit der Nesthocker beträgt etwa 10 Wochen. Nur jeweils das ranghöchste Weibchen bekommt Junge. Die Versorgung und Pflege der Jungtiere wird allerdings von der ganzen Sippe übernommen.
 

Erdemännchen sind Familienfreundlich © Foto: ChaweraErdemännchen sind Familienfreundlich © Foto: ChaweraErdemännchen sind Familienfreundlich © Foto: ChaweraErdemännchen sind Familienfreundlich © Foto: Chawera
Erdemännchen sind Familienfreundlich © Foto: ChaweraErdemännchen sind Familienfreundlich © Foto: ChaweraErdemännchen sind Familienfreundlich © Foto: ChaweraErdemännchen sind Familienfreundlich © Foto: Chawera
Erdemännchen sind Familienfreundlich © Foto: ChaweraErdemännchen sind Familienfreundlich © Foto: ChaweraErdemännchen sind Familienfreundlich © Foto: ChaweraErdemännchen sind Familienfreundlich © Foto: Chawera

Manche Zoos klagen häufig über Nachwuchssorgen bei den Erdmännchen. Oft werden jahrelang keine Jungtiere geboren. Dies liegt vermutlich an den eher schlechten Haltungsbedingungen (Was sich zum Glück ständig verbessert!). Den Tieren fehlt es meist an Beschäftigung (Nahrungssuche) und die Gehege sind zu klein, so dass sich die Erdmännchen in den beengten Bauten nicht vermehren können.

Erdmännchen erreichen in Zoos ein Alter von bis zu 12 Jahren. In freier Wildbahn ist das durchschnittliche Alter wesentlich geringer, da viele der Tiere ihren Feinden zum Opfer fallen.

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Copyright 07/2002 überarbeitet 04/2007 © Tierwissen.de
Text: Kim
Fotos: Chawera
Fotos entstanden mit freundlicher Genehmigung im Allwetterzoo Münster. Herzlichen Dank an dieser Stelle!
Layout: Chawera



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