Unter allen "großen Katzen" sticht der Löwe nicht nur durch sein imposantes Aussehen hervor, sondern er ist auch die einzige Katze, welche in organisierten Sozialgruppen lebt. Der Löwe ist eine leistungsfähige und muskulöse Katze, dessen Fell im allgemeinen grau bis rötlich braun und sehr kurz ist. Eine Ausnahme stellen jedoch die Unterseiten des Bauches dar, welche besonders bei den Weibchen häufig weiß sind. | Die offensichtlichste kaum zu übersehende Unterscheidung der beiden Geschlechter der erwachsenen Tiere ist ohne Frage die imposante Mähne des Männchens. Die Farbe der Mähne variiert von hellbraun bis fast schwarz. Die imposante Mähne umfasst beide Seiten des Gesichtes und zieht sich bei einigen Tieren bis hinunter zum Leib.
Die Löwenmähne beginnt im Alter von etwa 18 Monaten zu wachsen, wird allmählich dunkler und hat bis zum Alter von fünf Jahren ihre volle Pracht entwickelt.
Das Leben in organisierten Sozialgruppen macht den Löwen zu etwas besonderem unter den ansonsten als Einzelgänger lebenden Katzenarten. Eine Gruppe kann aus dreißig bis vierzig Löwen bestehen, dessen Mehrheit sich jedoch aus Weibchen und ihren Nachkommen sowie einer kleinen Gruppe von widerstandsfähigen Männchen zusammensetzt.
| | | Die Weibchen kann man in diesem Zusammenhang aber eher als "Familie" betrachten, da sie oft seit ihrer Geburt in der gleichen Gruppe leben. Ein Löwenrudel besteht somit aus Tanten, Müttern, Schwestern, Cousinen und Großmüttern - die Männchen verbleiben oft nur einige Jahre im gleichen Rudel, dann machen sie sich auf die Suche nach einem eigenen Rudel. Das Jagdrevier eines Löwenrudels ist örtlich festgelegt und schwankt in der Größe abhängig vom Beutevorkommen zwischen 20 - 400 Quadratkilometern. Bei der Jagd wird das Rudelverhalten der Löwen besonders effektiv eingesetzt, obgleich hier eine völlige Geschlechtertrennung vollzogen wird.
| Nur die Weibchen sind für die Nahrungsbeschaffung zuständig. Die Jagd einer einzelnen Löwin ist verhältnismäßig wirkungslos, denn sie ist nicht in der Lage, ihr Opfer über lange Zeit mit hoher Geschwindigkeit zu verfolgen. Diesen Nachteil gleichen sie durch die Gemeinschaftsjagd aus, bei der sie ihre Opfer gemeinsam zu einer versteckt im Gras liegenden zweiten Gruppe oder einzelnen Löwin treiben.
Diese warten geduldig, bis das Beutetier in ihrer Nähe ist, um dann mit einem kurzen Verfolgungssprint ihr Opfer durch einen Sprung zu Boden zu reißen.
| | | Ihre Beute besteht hauptsächlich aus großen Herdentieren wie Antilope, Gazelle und anderen Wildtieren. Ist das Opfer gerissen, sind es jedoch nicht die erfolgreichen Jägerinnen, welche ihren Hunger stillen dürfen, sondern die Männchen. Dies ist leider mit ein Grund für hohe Jungtierverluste. Wenn das Jagdglück ausbleibt, verhungern sie quasi im Nahrungsauftrag der Mütter, den Männchen den Vortritt zu lassen. | Die Löwinnen haben jedoch einen wichtigen Grund für das Wohl ihres Männchens zu sorgen, denn nur ein starkes Löwenmännchen bietet ihren Jungen genügend Schutz. Wenn männliche Löwen ihre Geschlechtsreife erreicht haben, verlassen sie das Rudel, um ihr eigenes zu suchen. Trifft er auf ein Rudel, bei dem ein älteres oder verletztes Männchen die Führung hat, wird er versuchen, diesem seinen Rang streitig zu machen. Will er jemals die Chance bekommen, sich mit einer Löwin zu verpaaren, wird er um sein Recht kämpfen müssen!
Diese Revierstreitigkeiten gehen für das schwächere Männchen nicht selten tödlich aus, es sei denn, der Schwächere gibt vorher auf und zieht sich freiwillig zurück.
Häufig tötet der neue Rudelführer dann die Jungen des geschlagenen Männchens, um sicher zu stellen, dass seine eigenen Nachkommen eine bessere Überlebenschance haben.
| | | | Die Löwenjungen kommen nach einer Tragzeit von etwa 3-4 Monaten zur Welt. Die Löwin sondert sich zur Geburt ihrer Jungen vom Rudel ab um eine vor den Witterungsverhältnissen (Sonne, Wind) geschütze Stelle zu finden. Oft besteht solch ein Wurf aus etwa 2-3 Jungen, aber auch nur eines oder bis zu 6 Jungen sind möglich. Die kleinen Löwen haben ein geflecktes Fell welches sich erst mit zunehmenden Alter ändert.
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| Erst im Alter von 6-8 Wochen sucht die Löwin mit ihrer kleinen Familie wieder das Rudel auf, um diese in die Gemeinschaft einzuführen. Die kleinen werden liebevoll von den anderen Löwinnen aufgenommen und umsorgt. Im Alter vom etwa 3 Monaten begleiten sie das Rudel das erste mal auf die Jagd.
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